Erziehung bedeutet nach Maria Montessori vor allem, ein Kind in der Einzigartigkeit seines Wesens ernst zu nehmen und auf seinen Selbstbildungswillen zu vertrauen. Verdeutlicht wird dies durch den Satz Hilf mir, es selbst zu tun!
Zwei Grundpfeiler sind eine vorbereitete Umgebung und die Haltung des Erwachsenen gegenüber dem Kind. Die vorbereitete Umgebung soll dem Kind Orientierung und die besten Entwicklungsbedingungen bieten. Dies geschieht durch klare Gliederung und liebevolle, ansprechende Darbietung von schönen Sachen.
Geduld ist in der Praxis für die Montessori-Pädagoginnen selbst und natürlich mit den Kindern erforderlich. Kinder sollen Fehler machen dürfen und die Gelegenheit haben, diese selbst festzustellen und Lösungen dafür zu finden.
Diese Grundpfeiler stützen die Grundlage für die tägliche Freiarbeit/Freispielzeit. Die Kinder wählen selbständig aus, womit, wie lange, wie oft und in welcher Arbeitsform (alleine, zu zweit …) sie arbeiten möchten.
Die zur Verfügung gestellten Montessoir-Materialien im Rapunzel lassen sich in folgende Bereiche aufteilen:
Die Inklusion von Kindern mit Beeinträchtigung gestaltet sich in einem natürlichen Prozess. Die vorbereitete Umgebung und die Struktur des Tages ermöglichen die individuelle Begleitung, ohne das Kind von der Gruppe zu isolieren. Untereinander lernen die Kinder sich zu respektieren und sich gegenseitig zu helfen.
8.00 – 10.00 Uhr
10.00 – 13.00 Uhr
13.00 – 14.00 Uhr
14.00 – 15.00 Uhr
15.00 – 15.30 Uhr
Freiarbeit
Turnraum / Waldtag / Musik und Tanz / Schulkinderkonferenz / Stuhlkreis und jeden Tag Spielplatz
Mittagessen und Zähne putzen
Offenes Programm
Abholzeit
In der Freiarbeitszeit haben die Kinder die Möglichkeit mit den Montessori-Materialien zu arbeiten. Wir haben im Rapunzel ein rollendes Frühstück, welches in der Freiarbeitszeit von jeweils 6 Kindern freiwillig genutzt werden kann. Ab 09.00 Uhr wird das Atelier und der Rollenspielraum von einem Teammitglied geöffnet.
Montags haben wir am Königsworther Platz einen Yogaraum angemietet und haben dort die Möglichkeit Bewegungsangebote durchzuführen.
Dienstags ist unser Waldtag. Wir fahren mit dem Bus oder mit der Bahn in die Eilenriede oder in den Kinderwald am Mecklenheider Forst im Norden von Hannover.
Am Mittwoch kommt eine Tanzpädagogin von der Musikschule und singt, tanzt und macht kleine Bewegungsspiele zu Musik mit den Kindern.
Im letzten Kinderladenjahr findet immer donnerstags die Schulkinderkonferenz mit den Vorschulkindern statt. Die Kinder überlegen sich Projekte zu unterschiedlichen Themen, die sie im letzten Jahr durchführen möchten. Beliebte Beispiele aus den letzten Jahren sind: Besuch bei der Reiterstaffel und der Polizeiwache, Verkehrszeichen, Länder und Kontinente, Kochen und Backen, gegenseitige Besuche und das Schlaffest im Kinderhaus Rapunzel.
Täglich und bei jedem Wetter (außer Glatteis) geht die Gruppe zu umliegenden Spielplätzen (manchmal mit Bus oder Bahn) oder zum Außengelände Asternwiese. Ca. einmal im Monat planen wir einen Ausflug. Hier bereiten wir am Vortag, gemeinsam mit den Kindern, ein Picknick vor und bleiben über Mittag weg.
Beim Stuhlkreis werden Kreisspiele gespielt, Lieder gesungen, Fingerspiele durchgeführt, neue Materialien eingeführt, Geschichten vorgelesen, gruppenspezifische Themen/Anliegen besprochen, Stilleübungen oder andere Elemente aus der kosmischen Erziehung bzw. Montessori-Pädagogik mit eingebracht.
Unsere Köchin kocht für uns jeden Tag frisches biologisches Essen. Einmal die Woche gibt es Fisch oder Fleisch. An den anderen vier Tagen gibt es in der Regel vegetarische Gerichte. Mit Begleitung der Köchin decken immer drei Kinder (wöchentlich-wechselndem Tischdienst) die Tische ein. Nach einem gemeinsamen Tischspruch fangen wir mit dem Mittagessen an. Danach putzen die Kinder ihre Zähne.
Das Kind kann wählen zwischen dem Atelier oder es kann die angefangene Arbeit vom Morgen fortsetzen, mit den Materialien im Gruppenraum arbeiten, das Freispiel im Innenhof oder im Rollenspielraum ist möglich (Das ganze Kinderhaus hat offene Türen!). Während dieser Zeit steht eine Obstmahlzeit bereit.
Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit im Kinderhaus sind Halbtages- oder Ganztagesausflüge, zumeist mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Wir halten die Erkundung der Stadt für wichtig, um den Kindern den Blick nach außen zu ermöglichen, ihre Umwelt hautnah zu erfahren und die Größe, Komplexität und Vielschichtigkeit ihrer Heimatstadt zu erleben.
In unserem Jahresablauf haben weiterhin Projekte wie Waldwochen, Theaterbesuche und viele Feste und Feiern ihren Platz.